Treuner-Modell vom Osthafen

Liebe Katja,
Wolf und ich haben eine Idee dazu, was von Seiten des Museums selbst an Exponaten zeigbar wäre. Die Brüder Treuner, zu denen ich ja gerade die Ausstellung zu ihrem Altstadtmodell vorbereite, haben auch ein großes Modell des Osthafens gebaut. Es ist recht große (4 x 1,70 meter), aber das dürfte ja bei eurem jetzigen Ausstellungsort kein Problem sein 🙂 Und: Es ist, wie bei den beiden Erbauern nicht anders zu erwartem, historisch detailgetreu. Ich habe gerade die Skizzenbücher inventarisiert und einige gefunden, in denen die Aufmaße festgehalten wurden. Die Inventarnummern dazu sind C61196, C61216, C61219, C61222, C61224 und C61302. Ich kann dir auch gerne, wenn du aus deinem Bauwagen nicht drankommst, eine Excel-Datei mit diesen Büchern schicken, sobald ich ganz fertig bin mit Inventarisieren.
Das Modell hat die Nummer X. 1946.007 und ich hab dir das Foto (eines mit besserer Auflösung hab ich leider nicht) mal dazugestellt.
Ich weiß, dass das Modell mal ausgestellt war, insofern sind KollegInnen (welche, wird sich herausfinden lassen,) sicher bereit, bei den Ausstellungstexten zu helfen (und ich natürlich auch, was die treuners betrifft).
Liebe Grüße und Viel Spaß beim weiteren Vorbereiten wünscht
Petra

Stadtteilerkundungen zum jüdischen Ostend

Hallihallo,

ich habe mir überlegt, wie ich es anstelle mit den Führungen, würde aber gern auch Eure Meinung dazu hören. Am besten ist es bei mir montags, da an diesem Tag die Museen für Publikum geschlossen sind. Beginnen könnte ich am folgenden Montag nach der Eröffnung (am WE zuvor ist Ostermontag), also am 2. Mai. Es ist schon Sommerzeit, hell bis ca. 20.30 Uhr und hoffentlich immer feinstes Wetter.

Ich kann folgende Führungen zum und durch das Ostend anbieten:

  • Die ehemalige Synagoge an der Friedberger Anlage und der heutige Bunker (innen ist die Ausstellung zum jüdischen Ostend zu sehen); Treffpunkt wäre dort, ich habe einen Schlüssel zum Bunker.
  • Gedenkstätten (Neuer Börneplatz, wiederum Bunker, Entwürfe zum Wettbewerb der Gedenkstätte an der Großmarkthalle); Treffpunkt am Neuen Börneplatz/Rechneigrabenstraße
  • Das jüdische Ostend (Stolpersteine, sog. Ghettohäuser, Spuren an Häusern der ehemaligen Bevölkerung, jüdische Einrichtungen); Treffpunkt wiederum Rechneigrabenstraße / Schützenstraße, weiter in die Rückertstraße, durch den inneren Bereich des Ostends bis zum Zoo hinauf.

Alles ist fußläufig machbar und benötigt ca. jeweils zwei Stunden.

Diese Angebote bedürfen keiner Vorbereitung von meiner Seite aus, ganz umsonst will ich es aber auch nicht halten. Beim Treffen am Sonntag haben wir beschlossen, für die Ausstellung keinen Eintritt zu nehmen; der Part des Führungsentgelts ist nicht klar angesprochen worden – auch von mir nicht, mir war einfach soooo kalt und ich hatte Kopfweh. Ich wollte heeeim!! Also, was meint ihr – ich selbst hätte 4 EURO pro Teilnehmer/in für die Doppelstunde veranschlagt.

  • 2. Mai
  • (zum 7. Mai, Nacht der Museen kann ich keinesfalls)
  • 23. Mai
  • 6. Juni

wären die Daten, die mir so im Sinn schwebten und Beginn um 18.00 Uhr jeweils.

Liebe Grüße,

Jürgen Steinmetz

MUTTERTAG 1991-1992


Im Underground war Ende der 80er eine eigenständige „Do-it-Yourself-Popkultur“ entstanden und verlangte nach neuen Strukturen, Präsentationen und Treffpunkten – ohne vorgegebenes Raster, weg vom White Cube. Neue Orte mussten her, mitten hinein in die Öffentlichkeit. In der stillgelegten Tankstelle im 50er-Jahre-Baustil auf der Verkehrsinsel am Anfang der Sonnemannstrasse, fanden neben Soloshows der einzelnen GründerInnen, zahlreiche Gemeinschaftsaktionen in der Stadt u.a. auch mit Gastkünstler/innen, verschiedene Veranstaltungen statt, die unterschiedlichste Kunstdisziplinen und Medien miteinander vermischten. Kunst eher als Event, Jour Fixe, Performance oder Happening. Trotzdem geregelte Öffnungszeiten. Das war neu für Frankfurt/M und traf den Geist der Zeit auf den Punkt.

Muttertag war Name und der Künstlergruppe, Produktions- und Ausstellungsort zugleich.
Gründungsmitglieder, wie unterzeichnet:
Ruth Spitzer, Mirjam Fischer, Gabriele Müller, Annette Gloser, Jörg Rees, Florian Lumeau, Dirk Paschke, Hayko Spittel, Michael Frankenthal, + Bernd Eichhorn.


Es wurden nie Fotos veröffentlicht, mich würde es freuen… wir werden sehen..

FRUCHTIG 1995-2000

FRUCHTIG 1995- 2000
Eine 600 qm große Lagerhalle am Containerbahnhof des Frankfurter Ostends, 1995 noch ein reines (innerstädtisches) Industriegebiet mit marodem Charme, viel Platz und Wildwuchs um Schrottplätze, Gleise und Containerabladeplatz.
Hier wehte noch einige Jahre ein Hauch von kulturellem Pioniergeist, bis erste Clubs, Möbelhäuser, später Werbeagenturen incl.Infrastruktur nachzogen.
Die Galerie FRUCHTIG war eine Art „missing link“ zwischen Sub- und Hochkultur, ein lebendiges Experimentierfeld, in dem sich verschiedenste Kunstformen trafen und überschneiden konnten. Die Möglichkeiten für junge Künstler/innen und Akademie-Absolventen, große Ausstellungen und andere Aktionen präsentieren zu können, fehlten 1995 immer noch in Frankfurt/M wie in vielen anderen Städten der BRD.
Es gab hier noch lange keine Atelierhäuser o.ä.  Existiert dieser Ort nicht, dann schaffe ihn dir selbst!
Der interdisziplinäre FRUCHTIG-Mix aus neuen Tendenzen quer durch alle Sparten der bildenden Kunst in Verbindung mit Alltags-, Pop- und Gartenkultur, Literatur, Film, Wissenschaft bis Kunst und Sport war für die bestehende Kunstszene, aber jetzt auch für ein breiteres, neugieriges Publikum interessant. Die  „Schwellenangst“ vor Galeriebesuchen,  bei denen man sich wie ein ausgeleuchtetes Insekt, an einem lebensfremden Ort fühlt, war verbannt.
Antriebsfeder war meine Leidenschaft für kulturelle Feldforschungen aller Art: Ob im Institut für Klimaforschung oder um 4 Uhr morgens in der Großmarkthalle, ein Besuch der Biosphere 2 in Arizona, oder auf dem Hockenheimring. Bekannt wurde das FRUCHTIG u.a. durch seine materialaufwendigen Rauminstallationen wie die Biosphäre 3,  Bungalow, Gracelands Palace oder den Dragster Burnout „Die behind the wheel“ u.v.a.
Auch hier wurden bis jetzt noch keine fotos veröffentlicht, kleine Vorschau…

BETRIEBSKANTINE Cassellastr.

Highnoon Frühschoppenkochkunst

2000 -2001 High Noon, The incredible Fruchtig Frühschoppenserie in der Betriebskantine, Cassellastr.

Koch- Kunst-Themen quer über den Globus mit Chefkoch Thomas Markovic.

Das Ostend bot den nötigen Platz für so viele freie Kunstprojekte, die das Lebensgefühl einer ganzen Generation ausdrückten und auch Wegbereiter waren, es wäre schön einige nochmal zu sehen.(Schwimmbad/Daimlerstr.,Stefan Becks Multitrudi, Ostklub u.v.a)

Arbeitstreffen in der Naxoshalle

Hier noch mal ein paar Impressionen von letztem Sonntag… Fotos: Nina Gorgus, Susanne Gesser, Jan Gerchow