Treuner-Modell vom Osthafen

Liebe Katja,
Wolf und ich haben eine Idee dazu, was von Seiten des Museums selbst an Exponaten zeigbar wäre. Die Brüder Treuner, zu denen ich ja gerade die Ausstellung zu ihrem Altstadtmodell vorbereite, haben auch ein großes Modell des Osthafens gebaut. Es ist recht große (4 x 1,70 meter), aber das dürfte ja bei eurem jetzigen Ausstellungsort kein Problem sein 🙂 Und: Es ist, wie bei den beiden Erbauern nicht anders zu erwartem, historisch detailgetreu. Ich habe gerade die Skizzenbücher inventarisiert und einige gefunden, in denen die Aufmaße festgehalten wurden. Die Inventarnummern dazu sind C61196, C61216, C61219, C61222, C61224 und C61302. Ich kann dir auch gerne, wenn du aus deinem Bauwagen nicht drankommst, eine Excel-Datei mit diesen Büchern schicken, sobald ich ganz fertig bin mit Inventarisieren.
Das Modell hat die Nummer X. 1946.007 und ich hab dir das Foto (eines mit besserer Auflösung hab ich leider nicht) mal dazugestellt.
Ich weiß, dass das Modell mal ausgestellt war, insofern sind KollegInnen (welche, wird sich herausfinden lassen,) sicher bereit, bei den Ausstellungstexten zu helfen (und ich natürlich auch, was die treuners betrifft).
Liebe Grüße und Viel Spaß beim weiteren Vorbereiten wünscht
Petra

MUTTERTAG 1991-1992


Im Underground war Ende der 80er eine eigenständige „Do-it-Yourself-Popkultur“ entstanden und verlangte nach neuen Strukturen, Präsentationen und Treffpunkten – ohne vorgegebenes Raster, weg vom White Cube. Neue Orte mussten her, mitten hinein in die Öffentlichkeit. In der stillgelegten Tankstelle im 50er-Jahre-Baustil auf der Verkehrsinsel am Anfang der Sonnemannstrasse, fanden neben Soloshows der einzelnen GründerInnen, zahlreiche Gemeinschaftsaktionen in der Stadt u.a. auch mit Gastkünstler/innen, verschiedene Veranstaltungen statt, die unterschiedlichste Kunstdisziplinen und Medien miteinander vermischten. Kunst eher als Event, Jour Fixe, Performance oder Happening. Trotzdem geregelte Öffnungszeiten. Das war neu für Frankfurt/M und traf den Geist der Zeit auf den Punkt.

Muttertag war Name und der Künstlergruppe, Produktions- und Ausstellungsort zugleich.
Gründungsmitglieder, wie unterzeichnet:
Ruth Spitzer, Mirjam Fischer, Gabriele Müller, Annette Gloser, Jörg Rees, Florian Lumeau, Dirk Paschke, Hayko Spittel, Michael Frankenthal, + Bernd Eichhorn.


Es wurden nie Fotos veröffentlicht, mich würde es freuen… wir werden sehen..

FRUCHTIG 1995-2000

FRUCHTIG 1995- 2000
Eine 600 qm große Lagerhalle am Containerbahnhof des Frankfurter Ostends, 1995 noch ein reines (innerstädtisches) Industriegebiet mit marodem Charme, viel Platz und Wildwuchs um Schrottplätze, Gleise und Containerabladeplatz.
Hier wehte noch einige Jahre ein Hauch von kulturellem Pioniergeist, bis erste Clubs, Möbelhäuser, später Werbeagenturen incl.Infrastruktur nachzogen.
Die Galerie FRUCHTIG war eine Art „missing link“ zwischen Sub- und Hochkultur, ein lebendiges Experimentierfeld, in dem sich verschiedenste Kunstformen trafen und überschneiden konnten. Die Möglichkeiten für junge Künstler/innen und Akademie-Absolventen, große Ausstellungen und andere Aktionen präsentieren zu können, fehlten 1995 immer noch in Frankfurt/M wie in vielen anderen Städten der BRD.
Es gab hier noch lange keine Atelierhäuser o.ä.  Existiert dieser Ort nicht, dann schaffe ihn dir selbst!
Der interdisziplinäre FRUCHTIG-Mix aus neuen Tendenzen quer durch alle Sparten der bildenden Kunst in Verbindung mit Alltags-, Pop- und Gartenkultur, Literatur, Film, Wissenschaft bis Kunst und Sport war für die bestehende Kunstszene, aber jetzt auch für ein breiteres, neugieriges Publikum interessant. Die  „Schwellenangst“ vor Galeriebesuchen,  bei denen man sich wie ein ausgeleuchtetes Insekt, an einem lebensfremden Ort fühlt, war verbannt.
Antriebsfeder war meine Leidenschaft für kulturelle Feldforschungen aller Art: Ob im Institut für Klimaforschung oder um 4 Uhr morgens in der Großmarkthalle, ein Besuch der Biosphere 2 in Arizona, oder auf dem Hockenheimring. Bekannt wurde das FRUCHTIG u.a. durch seine materialaufwendigen Rauminstallationen wie die Biosphäre 3,  Bungalow, Gracelands Palace oder den Dragster Burnout „Die behind the wheel“ u.v.a.
Auch hier wurden bis jetzt noch keine fotos veröffentlicht, kleine Vorschau…

BETRIEBSKANTINE Cassellastr.

Highnoon Frühschoppenkochkunst

2000 -2001 High Noon, The incredible Fruchtig Frühschoppenserie in der Betriebskantine, Cassellastr.

Koch- Kunst-Themen quer über den Globus mit Chefkoch Thomas Markovic.

Das Ostend bot den nötigen Platz für so viele freie Kunstprojekte, die das Lebensgefühl einer ganzen Generation ausdrückten und auch Wegbereiter waren, es wäre schön einige nochmal zu sehen.(Schwimmbad/Daimlerstr.,Stefan Becks Multitrudi, Ostklub u.v.a)

Rundgang durchs Ostend

Hans-Joachim Prenzel und Constanze Sartori führen am 16. April durch das historische und gegenwärtige Ostend. Dabei besuchen wir auch Einrichtungen, die sich erst in „jüngster“ Vergangenheit im Stadtteil niedergelassen haben.

Der Kranfall

Die Schrottfirma TSR – ehemals Trapp – war der letzte Betrieb im Bereich der Ruhrorter Werft, der noch Kräne nutzte, wie sie früher für den Osthafen typisch und zahlreich vorhanden waren. Am 05.07.2004 entstanden diese Bilder, die den Strukturwandel rund um die Großmarkthalle dokumentieren. Der letzte Kran fiel in meinem Beisein (abgesehen von den noch erhaltenen Denkmalen). Damals hatte ich die Dias für ein Internetforum gescannt – 2004 waren meine Kenntnisse über elektronische Bildbearbeitung noch eher bescheiden. In welcher Form diese Fotos präsentiert werden sollen ist noch offen.

Das Ostend – Planung, Umbau, Neubau – Und die Menschen?

„Metaphorik eines emotionalen Zustands“

Standort:  Ernst-Achilles Platz (Ostend, vor der ehem. Feuerwache)

Für die Unterstützung bedanke ich mich bei: Irina Dudek und Manfred Reitzlein und Dr. Helmut Gundermann.

Skulptur auf dem Parlamentsplatz. Künstlerin: Cornelia HeierIm Rahmen des Ausstellungsprojektes, „Im Ostend viel Neues“ des Historischen Museums, ist die Skulptur „Metaphorik eines emotionalen Zustands“ in Bezug zur Geschichte des Stadtviertels und zur Geschichte und Gegenwart der Bewohner des Viertels an einem zentralen Ort, einem Verkehrsknoten im Ostend, zu sehen.

Ein Wort, ein Bild, eine Skulptur, die Metaphorik eines emotionalen Zustandes. Liebe ist Alltag und exzeptionell. Sie findet ihren Wert im dialogischen Raum zwischen Liebenden. Das bezieht sich hier auf eine Lebensumgebung, die in erster Linie nicht aus Gründen der Liebe entstanden ist. Uns aber ebenso ständig begleitet und unter Umständen auch verwirrt. Die Systemtheorie definiert Liebe als eine „gesellschaftliche Semantik“ bzw. als Code des Miteinanderumgehens. Liebe fungiert in der funktional ausdifferenzierten Gesellschaft in erster Linie als „symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium“, das unwahrscheinliche Kommunikation wahrscheinlich machen soll.metaphorik eine ansicht

Die Skulptur im öffentlichen Raum kann und soll als eine Intervention betrachtet werden, vielleicht zu lächeln ohne ersichtlichen Grund, oder um das Gefühl der Liebe auf einen völlig Fremden zu übertragen oder um darüber zu sprechen.

Die Skulptur
Die Skulptur steht in Bezug zu Situationen, Geschehen und Zuständen.

Der Standort 2011 wird das Spannungsverhältnis von Objekt, Zeit, Raum, Ort und Mensch verdeutlichen. In Zusammenhang mit dem von mir gewählten Ort, steht die Explizierung des Objekts zu seiner Umgebung im Mittelpunkt.

Der Ort und der Mensch

Ernst Achilles studierte Architektur an der Technischen Hochschule Darmstadt und wurde im Mai 1963 Brandrat in Frankfurt am Main. Von 1966 bis 1989 war er Leiter der Feuerwehr.
Achilles gilt als ein Vorreiter und Vordenker der medizinischen Notfallrettung durch die Berufsfeuerwehren, die er in Frankfurt am Main einführte. Außerdem forderte er in den Sechziger Jahren als einer der Ersten die Einführung von Hubschraubern für die Feuerwehren in Großstädten, sowohl für die Brandbekämpfung, zur Rettung von Personen, als auch zum Transportmittel für schwerstverletzte Personen nach Unglücksfällen. Achilles konnte sich damals mit seiner Idee noch nicht durchsetzen. Heute ist der Einsatz des Rettungshubschraubers bei Polytrauma-Verletzten eine Selbstverständlichkeit im bundesdeutschen System der Notfallrettung.
Wohl auch angesichts der zahlreichen Hochhausneubauten in Frankfurt am Main nach dem zweiten Weltkrieg beschäftigte sich Achilles intensiv mit dem vorbeugenden Brandschutz. Er galt weltweit als einer der führenden Brandschutzexperten. Ihm zu Ehren wurde ein Platz in Frankfurt am Main nach ihm benannt.
Als Fachmann in Brandschutzfragen war Achilles auch weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt. Als internationaler Berater wurde er hinzugezogen bei der Katastrophe von Tschernobyl sowie bei der Bekämpfung der brennenden Ölquellen im Golfkrieg.

Künstlerin: Cornelia Heier; heier@kunstheier.de

OSTEND …… einen persönlichen Blick auf den Osten Frankfurts, einen Blick auf seine Menschen ………

In meiner Arbeit  geht es mir grundsätzlich um den Menschen,

um seine Menschlichkeit.

Wichtig ist mir die Verbundenheit im gleichen Lebensraum aufzuzeigen.

Das Ostend ist ein Zeitspiegel, alles befindet sich im Umbruch.

Vergangenheit, Gegenwart und gewünschte Zukunft so deutlich sichtbar.

Das Thema dieser Transformation ist spannend.

Klar zeigt sich, wie wir ständig in Bewegung sind und nichts fest ist.

Alles pulsiert, wächst, stirbt, kommt, geht und dies ist natürlich.

Das die Bewegung so viele Facetten hat berührt mich.

 

Portraits von Stefanie Kösling

 

Mehr hier: http://www.stefaniekoesling.de